Feb 11 2023
Zeit – Ein komisches Konstrukt
Zeit ist irgendwie eine Sache, die ich noch nie so richtig verstanden habe. Eigentlich ist Zeit so fest gemacht. Eine Minute hat 60 Sekunden, eine Stunde hat 60 Minuten und ein Tag 24 Stunden und das bleibt immer gleich. Dennoch erschließt sich mir manches nicht so ganz.
Warum ging eine Schulstunde immer so langsam vorbei und zwei davon dauerten ewig, während meine Bahnfahrt nach Bremen immer so schnell vorbei ist und das, obwohl sie nicht wirklich kürzer ist, als eine Schulstunde. Die Zeiten sind ähnlich und doch ist es anders. Aber warum ist es anders? Bestimmt das, was man in einer Zeit tut, die Geschwindigkeit der Zeit?
Eigentlich hat Zeit eine gleichbleibende Geschwindigkeit. Doch sie fühlt sich nicht immer gleich schnell an. Plötzlich ist schon wieder ein Monat des neuen Jahres vorbei. Dabei kann ich mich noch sehr detailliert erinnern, wie wir vor etwas mehr als einem Monat den Geburtstag einer Freundin gefeiert haben. Das erste ereignisreiche Wochenende des Jahres ging auch so unfassbar schnell vorbei. Knapp 18 Stunden, die sich angefühlt haben, wie höchstens fünf.
Auf der anderen Seite sitzt man dann bei Sachen, die man nicht so mag und plötzlich fühlt sich alles so unendlich lang gezogen an. Dabei vergehen drei Stunden lernen genauso schnell, wie ein Konzert. Es fühlt sich nur absolut nicht so an.
Irgendwie ist Zeit also ein festes, klar gestricktes Konstrukt, aufgeweicht durch das eigene Empfinden, auch wenn eine Minute immer 60 Sekunden hat, eine Stunde 60 Minuten und ein Tag 24 Stunden.
Du beschreibst die Zeit echt gut. Meiner Meinung nach ist sie auch total relativ und nie gleich. Dies hast du in deinem Text sehr gut vorhergehen und deutlich gemacht. Vor allem den Vergleich mit der Bahn und der Schulstunde finde ich gut, da sich Zeit ja auch anders verhält, wenn man sie selbst gestalten kann, oder auch nicht.