Am 30.12.2021 betrete ich das Kaufhaus „Ceka“ in Diepholz. Es sind 13 Grad draußen und irgendwie fühlt es sich sehr erdrückend und nach „Kopfschmerzwetter“ an. Es ist 14:50 Uhr, als ich mich in der Unterwäscheabteilung von Ceka wiederfinde. Von dieser Abteilung aus habe ich einen guten Überblick der restlichen, wie auch besser besuchten, Abteilungen. Es sind nur wenige Personen zum Zeitpunkt meines Eintreffens vor Ort. Es fühlt sich so an, als wäre der Laden etwas in der Zeit stecken geblieben. Diesen Entschluss habe ich gefasst, nachdem ich einen 50er Spitztüten BH entdeckt habe, als ich einen geeigneten Ort für meine Beobachtung gesucht habe. Ich lege also zuerst meinen Fokus auf die drei Verkäuferinnen, die sich lautstark unterhalten. Sie scheinen alle über 45 Jahre alt zu sein, genauso wie die Leute, die ich während meiner Beobachtung im Laden sehe. Alle drei haben kurze Haare, wovon zwei blond sind und eine brünett. Sie scheinen sich alle gut untereinander zu verstehen und man hat schnell den Eindruck, als würden sie schon lange zusammenarbeiten. Alle machen einen entspannten Eindruck, was vielleicht daran liegt, dass nicht viele Menschen im Laden sind. Nach ungefähr drei Minuten meiner Beobachtung erscheint ein Kunde und schaut sich die Hosen an. Eine der Verkäuferinnen wird aufmerksam auf ihn und fragt direkt, ob dieser Hilfe benötigt, was er auch annimmt. Daraufhin verschwinden sie aus meinem Blickfeld. Ich höre wie jemand die Kleidung, auf der Stange hinter mir, durchsucht. Eine weitere Kundin hat sich zur Kasse begeben, die ein Oberteil umtauschen möchte. Vielleicht ein missglücktes Weihnachtgeschenk. Die Verkäuferin verschwindet daraufhin kurz. In der Zeit ihrer Abwesenheit kommt eine weitere Kundin mit der Rolltreppe hoch und schaut sich erst einmal um, während die brünette Verkäuferin plötzlich mit einem Putzlappen umherläuft und hinter einer Tür verschwindet. Der Kunde, der beraten wurde verlässt den Laden nun mit leeren Händen und die Verkäuferin kehrt zurück zur Kasse. Es scheint so, als würden sich die drei Verkäuferinnen immer wieder bei der Kasse zusammenfinden, um ihre Gespräche fortzuführen. Ein augenscheinliches Paar betritt die Abteilung und schaut sich willkürlich die Kleidung an. Sie zeigen sich gegenseitig Kleidungsstücke und erfragen sich die Meinung des anderen. Sie machen beide einen glücklichen Eindruck. Mein Fokus geht zurück zur Kasse, wo zwei Personen mit einer blauen Winterjacke stehen. Die Verkäuferin fragt, ob sie eine Tüte brauchen. Sie bejahen die Frage und zahlen dann mit Karte. Sie wünschen sich einen guten Rutsch ins neue Jahr und begeben sich zur Rolltreppe. Die Verkäuferin scheint ein Problem mit der Kasse zu haben und ruft die anderen beiden Verkäuferinnen herbei. Sie stehen alle etwas planlos vor der Kasse und unterhalten sich nun etwas leiser. Um 15:05 Uhr beende ich meine Beobachtung. Ich hatte das Gefühl, als würde ich drei Freundinnen bei der Arbeit beobachten und Leuten, die einen Gutschein zu Weihnachten bekommen haben und diesen nun einlösen wollen.
Hannah-Sophie 7. Januar 2022
Hallo Adelina!
Eine interessante Beobachtung. Du darfst aber gerne noch mehr ins Detail gehen und auch deine Umgebung beschreiben. Was haben die Menschen für Kleidung angehabt? Was für Kleidung hin um dich herum? Nutze auch gerne alle deine Sinne. Wie riecht das Geschäft? Was für eine Geräuschkulisse gibt es? Wie warm ist es im Laden?
Du hast schon einige gute Interpretationen eingebracht. Das sind natürlich meistens nur Spekulationen, aber das ist in Ordnung. Bei längeren Projekten verdichten sich diese Spekulationen dann oft und stellen sich als falsch oder richtig heraus. Das hier soll ja nur eine Übung sein. Dafür ist es dir gut gelungen.