Abschlussreflexion

Abschlussreflexion 

1) Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene, gerne auch mehr) theoretischen Erkenntnisse (auf allgemeine Konzepte oder empirische Studien aufbauend), die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei Bezug auf:
a.) unterschiedliche fachdidaktische Aspekte. Übertragen Sie, wenn möglich, die in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer.
b.) generelle Erkenntnisse zur Beziehungsarbeit in Schule und Unterricht.

Eine zentrale Erkenntnis aus den Vorlesungen für mich war die Abhängigkeit von Leistungen in bestimmten Fächern vom Geschlecht der Schüler:innen. Vor allem die Geschlechterunterschiede in den MINT Fächern, besonders in der Mathematik, haben mich überrascht. Hierdurch wird klar wie wichtig gendersensible Unterrichtsgestaltung ist um diesem Leistungsgefälle entgegenzuwirken, da diese Unterschiede auf Sozialisation und nicht auf tatsächlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern basieren (Budde, 2009 S.5). 

Eine weitere zentrale Erkenntnis war der immense Unterschied bei schulischen Abschlüssen zwischen Menschen mit Migratiosgeschichte und Menschen ohne. Besonders überrascht hat mich, dass nur 29% der Schüler:innen die Abitur machen Migratiosgeschichte haben (Darstellung von Y. Karakaşoğlu). Diese geringe Zahl zeigt auf, wie sehr Schule immer noch nicht mit einer Migrationsgesellschaft und ihren Herausforderungen zurecht kommt. Um alle Menschen einen fairen Schulbesuch zu ermöglichen, müssen bestehende Muster aufgebrochen werden. 

  1. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen/-strukturen, schulkulturelle Aspekte, Handeln von Lehrkräften), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele reflektieren. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Ein zentraler Faktor im Umgang mit Heterogenität ist der Umgang mit Geschlechterrollen und gendergerechter Unterricht. Noch immer ist der Schulalltag von geschlechterspezifischen Fähigkeitszuschreibungen geprägt, wodurch sich mit der Zeit auch Leistungsunterschiede in bestimmten Fächern erkennen lassen. Besonders das mathematische Fähigkeitsselbstkonzept ist bei Mädchen deutlich geringer als bei Jungen (Nonte, Steinmayr & Scholz, 2020), obwohl die Ausgangslage kaum unterschiedlich ist (Budde, 2009 S.5). In meiner Schulzeit waren die Jungs besser in den MINT Fächern und die Mädchen besser in Fächern wie Deutsch, Englisch oder Geschichte. Dass dies vor allem sozialisationsbedingt ist hat Prof. Dr. Maike Vollstedt in der RV11 sehr gut erörtert. Auch die Rolle von Schulbüchern, in denen die Abbildungen immer noch stark geschlechterspezifischen Zuschreibungen folgen, wurde klar dargestellt. Wichtig ist, dass Lehrkräfte für die Thematik sensibilisiert werden und so den Zugang von allen Schüler:innen zu allen Schulfächern erleichtern. 

3) Zu welchen, mindestens zwei, Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Zum Thema digitalen Medien im Unterricht würde Ich, trotz der ausführlichen Präsentation, gerne noch mehr erfahren. Vor allem im Bezug auf Chancengleichheit ist diese Thematik sehr interessant und wird in Zukunft immer Wichtiger. Spannend wäre hierzu auch tiefergehender Exkurs zum Thema Medienkompetenz.

Des weiteren würde mich eine Vertiefung zu institutioneller Diskriminierung durch Schule sehr interessieren. 

Quellen: 

Da kein Literaturverzeichnis in der Vorlesung vorhanden ist, kann ich auch hier keines hinzufügen. 


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