Inklusive Pädagogik + Lernreise

  1. Erkenntnis: Arbeit im Tandem

Die meisten Kommilitonen_innen aus der Gruppe äußerten ihre bedenken zum Konzept Tandem. Vor allem stand die Befürchtung im Raum, dass eine Zusammenarbeit kaum möglich wäre, wenn die Kommunikation mit dem Tandempartner (-lehrer_in) schwerfällt. Darauf wurden auch die positiven Aspekte langsam herausgefiltert: Man bespricht zusammen und trifft Entscheidungen.

 

  1. Erkenntnis: Die Öffnung der Förderschule

Dies wurde positiv bewertet, da die Schule gute Ressourcen verfügt, um eine inklusive Schule zu werden.

 

  1. Erkenntnis: Was ist eine inklusive Klasse/Schule?

Uns wurde schnell bewusst, dass sich eine inklusive Schule nicht alleine durch die Schüler definieren lässt (Ein Kind mit einem Förderschwerpunkt befindet sich in der Klasse, also ist diese inklusiv). Der Aspekt wird dadurch bestimmt, a) welche Ressourcen die Schule zur Verfügung stellt/hat und b) wie offen sie gegenüber den Menschen steht (Schule für alle).

 

Die genaue Definition der Fachbegriffe, Exklusion, Separation, Integration und Inklusion haben mir gefehlt. Der Wandel der Konzeptionen lässt die heutige Situation transparenter erscheinen und somit wird deutlicher, was genau Inklusion bedeutet und wie notwendig sie ist.

 

Die Arbeit in einem Tandem konnte ich in meinem Orientierungspraktikum beobachten. Die Klassenlehrerin übernahm den Großteil der Fächer, die Sonderpädagogin war fast permanent anwesend und unterstützte und hat ebenfalls das Fach Mathematik unterrichtet. Zu zweit hatten sie einen guten Überblick über die Klasse.

In vielen Situationen konnten die Fragen der Kinder einzeln beantwortet werden oder auch Inhalte in Kleingruppen nochmal durchgegangen werden.

Lehrmethoden konnten aktiv besprochen werden, aus dem Dialog kam das Wissen der beiden Lehrkräfte zusammen.

 

Welche Maßnahmen kann die Lehrkraft vornehmen, damit seine/ihre Klasse möglichst inklusiv ist und inwieweit beeinflusst dies den inklusiven Stand der Schule? Wird erst die Schule oder werden erst die Klassen inklusiv? Den ersten Teil der Frage kann man damit beantworten, dass man beobachtet, wie heterogen die Klasse ist und wie die Lehrkraft individuell fördert. Beim zweiten Teil müsste man sich vor allem die Schulbeschreibung anschauen und selbst beobachten.

 

Die Klage des Gymnasiums Horn hat mich als inklusive Pädagogik Studentin negativ überrascht. Dass sich eine Schule so hart und öffentlich dagegen ausspricht, ist ein klares nein der Schule gegenüber des Konzepts der Inklusion und eine Ablehnung der Heterogenität und einer Schule für alle.

Ein Gedanke zu „Inklusive Pädagogik + Lernreise“

  1. Deine Erkenntnisse finde ich gut ausgewählt. Zu dem Punkt der Öffnung der Förderzentren, hätte ich mir ein bisschen mehr Text gewünscht, da ich diesen Aspekt schon wichtig und spannend finde. Deine Schilderung mit der Tandemarbeit finde ich interessant, ich konnte bis jetzt an keiner Schule ein wirklich aufeinander abgestimmtes Tandem beobachten. Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass wie die schon angedeutet hast, die Personalressource eher gering war. An den Schulen gab es meistens nur eine oder zwei Sonderpädagogen oder Lehrer die eine ähnliche Qualifikation hatten.

    Deine erste Beobachtungsaufgabe beinhaltete interessante Aspekte, gerade deswegen, weil ich davon ausgegangen bin, dass zuerst die Schule für sich entscheiden muss ein inklusives Konzept zu leben, bevor es in den Klassen umgesetzt werden kann.

    Deine Ansichten mit dem Gymnasium teile ich nur bedingt. Jemanden auszuschließen, weil er eine Behinderung hat verstößt gegen die Menschenrechte und darf harsch kritisiert werden. Soweit ich es aber verfolgt habe, geht es besonder um Kinder mit W+E. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich das Gymnasium damit überfordert fühlt. Denn die Lehrerausbildung heute wie auch früher auf den höhren Lehrämter wenig bis gar keinen Fokus auf die Heterogenität legt, insebsonder an den Gymnasien. Die mehrheitliche Vorstellung von Gymnasium ist immer noch hier sind NUR die leistungstarken SchülerInnen. Von daher kann die Klage auch als eine Art Hilferuf angesehen werden, dass sich in der Ausbildung und der Personallage etwas ändern muss!

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