Hallo Ihr Lieben,
vor ein paar Wochen habe ich mein obligatorisches Praktikum in der Stadtbibliothek in Bremen absolviert. Die Unibibliothek ist eine wissenschaftliche Bibliothek (WB), wohingegen die Stadtbibliothek eine öffentliche Bibliothek (ÖB) ist, deshalb ist es im Zuge meiner Ausbildung Pflicht, einmal ein Praktikum in einer ÖB zu machen.
Beides sind Bibliotheken und man könnte meinen, dass es keinen großen Unterschied macht, in welcher Bibliothek man ist, aber das ist natürlich nicht so. (Ja, ich weiß der Titel ist ein bisschen reißerisch)
Abgesehen davon, dass natürlich jede Bibliothek anders ist und seine Besonderheiten hat, ist der Unterschied zwischen WB und ÖB relativ groß. Denn: Die Zielgruppe und die Zielsetzung sind eine ganz andere. Wissenschaftliche Bibliotheken bieten Fachliteratur zu diversen Fächern an. Die Zielgruppe sind Studierende und Mitarbeiter der Uni. Die meisten Bibliotheksbesucher suchen nach ganz bestimmten Büchern zu einem sehr speziellen Thema.
Im Gegensatz dazu ist die Zielgruppe von öffentlichen Bibliotheken sehr breit gefächert. Von kleinen Kindern über Schüler bis Rentner sind alle vertreten. Dementsprechend findet man hier Belletristik für jedes Alter und Interessengebiet, aber auch Fach- und Sachbücher. Die Fachbücher befinden sich auf dem Niveau von Laien, wohingegen die Medien der Unibibliothek deutlich tiefer in die Themen einsteigen und dadurch für Laien schwer verständlich sind.
In einer öffentlichen Bibliothek wird oft nichts bestimmtes gesucht, weshalb es häufiger vorkommt, dass Nutzer:innen nach Empfehlungen fragen oder einfach nur die Regale nach einem neuen Schmöker absuchen. Während meinem Praktikum habe ich also z.B. gelernt, wie Bücher präsentiert werden, sodass sie ansprechend aussehen und zum Stöbern einladen.
Vor meinem Praktikum war ich mir sehr unsicher, ob die Arbeit in einer öffentlichen Bibliothek mir gefällt, da Kinder nicht mein Spezialgebiet sind. Allerdings habe ich in den drei Wochen gelernt, dass es auch in der Stadtbibliothek sehr vielfältige Arbeitsfelder gibt. Es gibt natütlich die Kinderabteilung, aber auch eine Abteilung für Romane oder Sachbücher und aber auch Abteilungen die fast gar keinen Kundenkontakt haben wie die Erwerbung und die technische Medienbearbeitung.
Alles in allem hat mir mein Praktikum sehr viel Spaß gemacht und mir nochmal den Horizont erweitert, sodass ich mir jetzt viel besser vorstellen kann, was es außerhalb der Unibibliothek noch alles gibt und wo Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede sind. Ich würde auf jeden Fall jedem FaMI empfehlen, ein Praktikum in einer anderen Bibliothek zu machen, weil man sich anschließend viel besser vorstellen kann, wie andere Bibliotheken funktionieren und arbeiten.
Bis zum nächsten Mal!
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