Ein FaMI-Ausbildungsblog

Kategorie: Ausbildung (Seite 6 von 6)

Der kleine Durchschnittsfami geht in die Berufsschule

Der kleine Durchschnittsfachangestellte für Medien-und Informationsdienste (FaMI) steht morgens zwischen 7:30 und 8:00 am Bahnhof und quetscht sich in die Straßenbahnlinie 10 in Richtung Gröpelingen. Der kleine Durchschnittsfami verliert dabei völlig seine sonst so berühmte Freundlichkeit und Geduld, schließlich gilt es pünktlich zu sein zum Unterrichtsbeginn um 8:10.

An der Haltestelle Haferkamp darf der kleine Durchschnittsfami dann endlich diesen ekelhaften Moloch von einer Straßenbahn verlassen und geht doch erstmal zu Penny. Der ist schließlich günstiger als der Schulkiosk und eigentlich ist der kleine Durchschnittsfami mal wieder viel zu früh.

Nachdem er sich je nach Religion mit Kaffee und Croissant bzw. Smoothie und Salat bewaffnet hat, kann er den ersten Gegner des Tages in Angriff nehmen, Heidi. Hört sich harmlos an, ist aber ein garstiges Biest von einem Schulhund, dem der furchtlose FaMI nicht eines Blickes würdigt.

Innendrin wird erst einmal der Vertretungsplan angeguckt und es muss mit Bedauern festgestellt werden, dass noch der vom Vortag hängt. Der Vertretungsplan hängt meistens auf Papier ausgedruckt auf dem hochmodernen, nicht funktionierenden Vertretungsplanmonitor. Nachdem der erste Tiefschlag des Tages verwunden wurde, geht der kleine Durchschnittsfami zur „Aula“ und setzt sich zu seinen Kollegen. Da FaMIs wie schon gesagt zur Pünktlichkeit neigen, nehmen die FaMIs die besten Plätze auf der Heizung ein. Steuerfachangestellte, Fachinformatiker und Wirtschaftsassistenten müssen sich als Vorbereitung für den Rest ihres Lebens mit den billigen Plätzen auf dem Boden begnügen.

Zum Unterrichtsbeginn dürfen die kleinen FaMIs in „ihren“ Raum 003, den sie rein theoretisch nach ihrem Gusto gestalten dürfen, in der Praxis aber keine Zeit dafür haben, schließlich gilt es Unterricht zu machen.

Leider kann der kleine Durchschnittsfami nicht die ganze Zeit im Raum 003 bleiben, sondern wird häufig von Raum zu Raum geschickt. Zum Glück gibt es seit einigen Monaten sogar Wegweiser, wo welche Räume liegen.

Da FaMI-Klassen manchmal etwas klein sind, kommen sie auch an so exotische Räume wie das Konferenzzimmer der Lehrer oder den Nebenraum von Sanitäterraum und weniger exotische Räumlichkeiten wie den Wintergarten der Schulbibliothek.

Allgemein macht der Unterricht dem kleinen Durchschnittsfami Spaß, weil er sich mit anderen Azubis austauschen kann und öfters auch interessante Projekte im Unterricht bearbeiten kann.

Ganz besonders freut sich der kleine Durchschnittsfami auf den alle zweiwöchentlichen Sportunterricht, indem er seine geballte Unsportlichkeit ausleben darf.

Der Sportunterricht in der überaus großzügig bemessenen Turnhalle gehört mit zu den Dingen, die der kleine Durchschnittsfami in der Berufsschule nicht so toll findet, ebenso wie die Parkplatzsitaution in der Nachbarschaft der Schule. Toll finden wir die gute Erreichbarkeit und die Nähe zur Innenstadt.

Die Lehrer sind nett und manche sogar lustig und manche sogar klug und wir wollen an dieser Stelle auch nichts Böses sagen und verbleiben mit herzlichen Grüßen

die FaMIs

Auswahlgespräche

Moin,

sollte es vorkommen, dass einer unser Leser in Kürze an den Bewerbungsgesprächen für die neuen FaMI-Auszubildenden teilnehmen wird, kann ich folgende Ratschläge geben

  • seht euch genau die Homepage der  Bibliothek an
  • informiert euch welche Services die Bibliothek bietet
  • schaut im Netz nach typischen FaMI-Tätigkeiten
  • denkt über eure Stärken und Schwächen nach
  • und bleibt vor allem entspannt :)

Bewerbungsverfahren

Wer schon immer – oder erst seit kurzem – FAMI (Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste) werden wollte, fragt sich wahrscheinlich, wie das Bewerbungsverfahren genau abläuft und auf was man sich einstellen muss, nachdem man seine schriftliche Bewerbung abgeschickt hat. Für den Fall, dass eure schriftliche Bewerbung an die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen gehen soll oder bereits gegangen ist, soll dieser kurze Beitrag euch einen kleinen Einblick in das weitere Verfahren verschaffen, um das Kniezittern und die Anfälle von Hyperventilation – wenn wahrscheinlich auch nur minimal – zu verringern.

Nachdem ihr eure großartige schriftliche Bewerbung an die SUuB geschickt hab, bekommt ihr irgendwann per Post und – weil doppelt besser hält und die Post manchmal Dinge verschlampt – E-Mail eine Einladung zu einem Einstellungstest. Das ist die nächste Hürde, die ihr mit Vollgas nehmen müsst. Der Einstellungstest findet im AFZ in der Aula statt. Alle näheren Infos dazu stehen in eurer Post.

Für alle natürlichen Todfeinde der Mathematik – und eventuell auch der Wirtschaft und Politik: In dem Brief steckt womöglich ein Beiblatt, dass euch erklärt, dass ihr gute Kenntnisse in Mathe und Wirtschaft mitbringen solltet.

Keine Panik!

Das Beiblatt bezieht sich nicht wirklich auf euch und in dem Test kommt keinerlei Zins- oder Prozentrechnung dran. Das sei euch vorher gesagt, damit ihr nicht wie ich zwei Wochen vorher versucht, all eure womöglich nicht vorhandenen Mathematik-Kenntnisse aufzufrischen und am Ende festzustellen, dass all das Blut und Wasser, was ihr geschwitzt habt, umsonst war.

In dem Einstellungstest gibt es drei Teile: Deutsch, Englisch und Logik. Für den Logik-Teil dürft ihr einen Taschenrechner benutzen, braucht ihn aber wahrscheinlich nicht. Die einzelnen Teile sind unterschiedlich lang und zeitlich begrenzt – aber es ist alles gut zu schaffen!

Wenn ihr diesen Test mit Bravur bestanden habt, bekommt ihr wiederum Post, und – ihr habt es euch wahrscheinlich schon gedacht! – noch eine E-Mail, die euch zu einem Vorstellungsgespräch in der SUuB einlädt! Wenn ihr pünktlich am vereinbarten Treffpunkt erscheint, werdet ihr von freundlichen Auszubildenden abgeholt und in ein gemütliches Zimmerchen geführt, wo es Süßkram und Getränke für die Nerven gibt.

In besagtem Zimmerchen dürft ihr die Azubis mit Fragen löchern und schon mal gucken, ob ihr euch vorstellen könnt, mit diesen Leuten zu arbeiten. Das nimmt einem ein wenig die Nervosität und man kann Fragen stellen, die man immer schon hatte, und im offiziellen Gespräch vielleicht nicht unbedingt vorbringen möchte.

Anschließend geht’s in einen Besprechungsraum und da sitzt ihr dann etwa vier bis fünf freundlichen Leuten gegenüber, die euch Wasser und noch mehr Süßigkeiten anbieten. Kleiner Tipp: Überlegt euch vorher, was ihr über euch erzählen wollt, damit ihr nicht wie ich eure Selbstvorstellung mit einem panischen „…und ich mag Katzen.“ beenden müsst und euch deswegen noch drei Wochen später in Grund und Boden schämt.

 

Wenn ihr euch gut vorbereitet habt, muss euch das Gespräch keine Angst machen. Informiert euch einfach gründlich über den Beruf und die damit verbundenen Aufgaben und macht euch unbedingt den Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Bibliothek wie der SUuB und einer öffentlichen Bibliothek klar. Bei uns gibt’s keine Kinderveranstaltungen und stattdessen jede Menge Büroarbeit!

Wenn ihr das alles hinter euch gebracht habt, könnt ihr erst einmal tief durchatmen und wenn alles geklappt hat, dann sehen wir uns nächstes Jahr als frisch gebackene Kolleginnen in der SUuB :)

Erstsemestertag Bremerhaven

Moin,

am nächsten Montag, den 26. September, werden wir mit einem Infostand beim Erstsemestertag in der Hochschule Bremerhaven vertreten sein. Bei uns könnt ihr euch bereits bei der Bibliothek regristrieren, Infos einholen und bei einem Quiz und einer Facebookaktion tolle Preise gewinnen.

Der Stand befindet sich im Haus T der Hochschule und ist ab circa 9 Uhr geöffnet.

Wir freuen uns auf euren Besuch :)

Die Bibliothek schlägt zurück

cropped-PicsArt_01-21-11.30.22.jpgDer Frühling kommt, die Blumen blühen, zarte Wolken über dem Firmament. Und wir haben richtig Bock in dem Glaskasten vor der Bibliothek zu sitzen. „Warum geht ihr nicht nach Draußen? Ab in die Sonne?“ Diese Frage würden wir uns niemals stellen, denn am 12.Mai  um 09:30 Uhr veranstalten wir wieder unseren Bücherflohmarkt in der SuUB. Tief in den dunkelsten Gängen der Bibliothek haben wir ausgekundschaftet, gesucht und gebuddelt nur um die besten Bücher und die schönsten Tisch-Wackel-Stopper anbieten zu können. Die vielen Regale bersten unter der Last, der ihnen bevorstehende Aufgabe: Halt mal kurz.
Ab Mitte Mai erlösen wir die geschundenen Regale und im besten Falle geht’s dann gleich in die Taschen von neugierigen Studenten und der wissensdurstigen Meute. Die Bücher verkaufen wir dann nach Daumenpreis und wir essen jetzt schon so viel Schokolade und Chips wie uns möglich ist, damit die Daumen dicker und der Preis schmaler wird.

Der Herr der Buchmesse – Die Gefährten

Mitte März haben wir die Leipziger Buchmesse besucht. Mit seichtem Gemüt und schlafverkrusteten Augen machten wir uns morgens mit dem Auto auf dem Weg nach Leipzig. Wichtigstes Mitglied der Reisegruppe war unser allerliebster Pizzakarton, der auf dem Boden vor dem Rücksitz lag. Schnell schlossen wir Ihn in unser aller Herz. Obwohl der Pizzakarton nur ein Abbild dessen war, der er einst zu sein vermochte (Eine Margherita für 3,50 €), dachten wir alle in zärtlicher Erinnerung an unseren alten Kameraden. Da der Verkehr nicht allzu dicht war, waren wir bereits vormittags auf dem Messegelände außerhalb der Stadt angekommen. Schon beim Aussteigen aus dem Auto fühlten wir uns gestärkt, da wir endlich nicht mehr die ganze Zeit gegen die Sonne gucken mussten. Nachdem unsere lieblichen Augen sich im Schatten etwas erholt hatten, gingen wir zügigen Schrittes auf das große Gebäude zu. Wir hatten Adrenalin in den Adern, Schweiß auf der Stirn und Tränen in den Augen. Da war sie: DIE BUCHMESSE!!! Beim Ausfüllen des Dienstreiseantrags mussten wir einen kleinen Teil unserer Seele an diesen Sammelpunkt des Wissens und der Neugier abtreten. Und obwohl die Zukunft unklar war, haben wir alle bereitwillig unterschrieben. Der erste Schritt rein und uns wurde gleich klar, was wir verdrängt hatten. Da waren auch andere Menschen! Sogar einige. Unerschrocken gingen wir weiter voran. Messestände über Messestände über Fressbuden. Sogar eine, die fälschlicherweise mit Burritos warb, die in Wahrheit Tacos waren. Nun waren wir an einem Punkt, an dem uns nichts mehr aufhalten konnte. Unermüdlich schritten wir voran und zurück und im Kreis, denn wenn man in diesen Hallen marschiert, verliert man nun mal schnell den Überblick… Trotzdem fanden wir zu Heinz Strunk. Er gab gerade ein Interview auf dem blauen Sofa zu seinem neuen Buch „Der goldene Handschuh“. Als speziellen Kniff für diese Diskussion diente die hauseigene Räucherkammer. In der großen Glashalle war zwar viel Platz für viele Menschen, aber etwas mehr Sauerstoff hätte uns gut getan. Ein interessanter Austausch war es aber allemal.

Neben der Buchmesse fand auch noch die Manga-Comic-Con statt. Dort konnte man allerlei Cosplayer bewundern, die sich als Pikatchu, Sailor Moon und jede mögliche Figur mit überdimensionalen Schwertern verkleidet hatten.  Außerdem konnte man sich unglaublich nützliche Andenksel wie Plastikschwerter und Kimonos aussuchen. Auch Perücken in allen Farben des Tuschkastens boten die wackeren Verkäufer feil.

Nach einem kurzen „Abendbrot“ bei einer königlichen Fastfoodkette machten wir uns auf den Heimweg in Richtung Norden. Trotz eines kurzen Umwegs über das sagenumwobene Halle verlief der Rückweg problemlos.

Ground control

Es ist soweit. Nach langer mentaler Vorbereitungsphase haben wir FaMI-Auszubildenen der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen uns vorgenommen, an dieser Stelle über unseren Ausbildungsalltag und die Ausbildung an sich zu berichten.
Die Ziele für diesen Blog sind (vermutlich): Wir wollen die unserem Beruf anhaftende Eigentümlichkeit der Informationsvermittlung (unser Mitteilungsbedürfnis, erwachsen aus einsamen Lese-Sessions zu Hause, zwischen angestaubten Büchertürmen und als einzige Wärmequelle das an Vanille und Liebe erinnernde Kerzenlicht) frönen und dadurch unsere Tätigkeiten den Studenten und Mitarbeitern der Universität, sowie denjenigen die an einer „bibliothekarischen“ Ausbildung interessiert sind, transparent machen – und uns und euch unterhalten.
Wir sind zu viert: Robin ist im dritten Lehrjahr, Anja ist in der Mitte, Anne und Christina sind im ersten Lehrjahr.
Gegen Gastschreiber, vielleicht sogar aus den anderen Fachrichtungen, haben wir zunächst nichts einzuwenden, aber auch noch nichts konkretes geplant.

Bis bald!

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