Ein FaMI-Ausbildungsblog

Monat: Juli 2022

Aus der Fernleihe

Hallo an alle Leser*innen!
Neue Abteilungen bedeuten immer neue, vielfältige Aufgaben: so auch die Fernleihe. Aber was passiert hier genau?

Die Fernleihe ist eine wichtige Abteilung in der Bibliothek, und dass nicht nur bei uns: hier werden Nutzer mit Literatur versorgt, welche die eigene Bibliothek nicht vor Ort hat. So können Medien aus anderen Bibliotheken bestellt und ausgeliehen werden. Es herrscht also ein reger Austausch zwischen den Bibliotheken, und jeden Tag nehmen einige Bücher den Weg mit der Post auf sich.
Ebenfalls ist es möglich, über die verschiedenen Lieferdienste Kopien zu bestellen. Hier suchen wir als Mitarbeiter die Bücher raus und scannen Kapitel nach Wünschen der Nutzer ein. Die Kopien haben den Vorteil, dass die Nutzer sie behalten dürfen – jedoch ist es allerdings nicht möglich, ein ganzes Buch einzuscannen.

Es gibt folgende Dienste, welche Nutzer aktiv wahrnehmen können:

Über den GBV, den „Gemeinsamen Bibliotheksverbund“, lassen sich Fernleihen aus dem GVK (Gemeinsamer Verbundkatalog) bestellen. Als Nutzer lässt sich über ein Fernleihkonto gegen eine kleine Gebühr von 1,50€ pro Medium bestellt werden. Ausleihen und Kopien sind möglich.

Ebenfalls können Nutzer über den Subito-Dokumentenlieferdienst bestellen, auch hier kann ausgeliehen oder kopiert werden. Im Grunde genommen ist dies ebenfalls eine Datenbank, aus der über die Website bestellt werden kann – man muss sich jedoch auch registrieren. Zusätzlich weichen die Kosten je nach Auftrag immer ab. Jedoch erfolgt hier immer ein schneller Zugang, da Bestellungen die bis 15 Uhr eingehen auch immer am gleichen Werktag bearbeitet werden.

Die SuUB hat mit dem Campuslieferdienst auch ihr eigenes Angebot: über ein Formular können Nutzer, welche die Universität besuchen, aus den Beständen des Hauses Kopien bestellen.

Den Arbeitstag verbringen wir hier also damit, Bücher herauszusuchen, eine ganze Menge zu scannen und uns um verschiedene Verbuchungen zu kümmern. Man hat also den ganzen Tag verschiedene Aufgaben, sodass es nie langweilig wird. Und sollten mal Schwierigkeiten bei einer Bestellung auftreten, wird sich immer bestens gekümmert – seid also unbesorgt, denn meistens wird eine Lösung gefunden. Auch ist es immer wieder interessant, die unterschiedlichsten Bücher in den Händen zu halten, und auch mal einen kurzen Blick hinein zu werfen.
Mir bereitet es viel Freude hier zu arbeiten und ich werde den Rest meiner Zeit sicherlich genießen!

(für ganz viel umfangreiches zum Thema – lest gerne den Bericht meiner Kollegin: https://blogtest.zmml.uni-bremen.de/bibgebabbel/2021/12/09/die-fernleihe-was-sie-kann-und-wofuer-man-sie-braucht/)

Bis zu meinem nächsten Bericht!
Leonie :)

Von mittelalterlichen Handschriften und alten Zeitungen

Hallo ihr Lieben!

Das Abteilungshopping ist für mich erstmal vorbei, ich bin seit Dienstag in der TB Technik und Sozialwesen und verstärke dort das Team. Darüber möchte ich heute aber gar nicht erzählen (das kommt bestimmt noch), sondern von der vorherigen Abteilung, in der ich war: der Digitalisierung.

Wie der Name verrät ist die Hauptaufgabe der Digitalisierung, Bücher und andere Druckwerke zu digitalisieren. Dazu stehen den Kolleg:innen vier verschiedene Scanner zur Verfügung, z.B. ein Durchzugscanner oder ein Aufsichtscanner für größere Formate. An diesen Geräten werden verschiedenste Medien gescannt, ein aktuelles und großes Projekt ist die Digitalisierung der Drucksachen der Bremischen Bürgerschaft aus dem Zeitraum zwischen 1823 und 1999.  Bereits abgeschlossene Projekte sind beispielsweise die mittelalterlichen Handschriften, Theaterzettel aus dem 18. bis 20 Jahrhundert und alte Zeitungen aus dem 17. Jahrhundert. Wenn ihr also interessiert an Geschichte seit, könnt ihr gerne mal die Sammlungen durchsuchen, denn die Angebote stehen kostenlos zur Verfügung. Nur Digitalisate auf Anfrage kosten etwas. Trotzdem ist es möglich, sich die gedruckten Originale anzuschauen, dafür muss vorher aber ein Termin abgemacht werden und man darf die Bücher auch nur unter Aufsicht im Handschriftenlesesaal ansehen. Immerhin sind das sehr alte und damit wertvolle Bücher, die man nicht mal eben so ersetzen kann.

Ein Beispiel für ein Werk, was man nicht mal eben so ersetzen kann: Ausschnitt aus „Petrus Lombardus“ aus dem Jahre 1166

Ob die Bücher für die Digitalisierung überhaupt geeignet sind, wird vorher geprüft. Denn wenn das Buch schon recht alt ist, kann es durch die Vorgänge beim Scannen eventuell kaputt gehen, und das möchte man natürlich vermeiden. Deswegen wird vorher festgelegt,  in welchem Winkel das Buch z.B. aufgeschlagen werden darf und an welchem Scanner es gescannt werden kann. Wenn es nicht komplett aufgeschlagen werden darf, ist der Aufsichtscanner nicht so gut geeignet, da bietet sich ein V-Scanner eher an.

Nach dem Scannen werden die Seiten strukturiert, d.h. in die richtige Reihenfolge gebracht (manchmal sind einzelne Seiten vertauscht) und Abschnitte und Seitenzahlen eingefügt. Außerdem schaut man auch auf die Qualität der Scans, man soll ja nach Möglichkeit alles gut lesen können. Und damit die Recherche noch einfacher wird, werden die Scans im Anschluss mit der sogenannten OCR (Optical Character Recognition) gescannt, sodass die Digitalisate im Volltext durchsuchbar werden. Das funktioniert sogar, wenn das Original in Frakturschrift geschrieben wurde. Wenn all diese Schritte getan sind, kann das Digitalisat hochgeladen werden und steht unseren Nutzer:innen zur Verfügung.

Beide Bilder sind aus „Stundenbuch“ aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts

Diese Einblicke waren total interessant und ich habe eine Menge sehr schöner Handschriften aus dem Mittelalter begutachten können. :)
Auch die Digitalisierung arbeitet mit vielen anderen Abteilungen zusammen, sogar über die SuUB hinaus. Das Projekt um die Drucksachen der Bürgerschaft z.B. ist mit Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Bremen und der Bremer Bürgerschaft.

So, das war’s mal wieder von mir. Bleibt gesund und bis zum nächsten Mal! :)

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