Aufgabe 1: Welche Zusammenhänge zwischen der Leistungsheterogenität von Kindern und dem Einfluss von Lehrerinnen und Lehrern auf die schulischen Lernleistungen sind für Sie heute deutlich geworden?
Nach einer internationalen Studie von John Hattie aus dem Jahr 2009 beträgt der prozentuale Einfluss, die eine Lehrkraft auf die schulische Leistung eines Kindes hat 21%.Dies macht fast einen Viertel aus und ist somit nicht außer Acht zu lassen. In Bezug auf diese Studie kommt jedoch laut Zierer der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit aller am Unterricht beteiligten Akteure eine wesentliche Bedeutung zu. Neben dem Eltern, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum schulischen Erfolg (oder evtl. auch Nicht-Erfolg) ihrer Kinder leisten, unterstreicht Zierer, dass Lehrpersonen in Kooperation mit der Schulleitung und den Erzieher*innen stehen müssen um einen Erfolg zu erzielen (vgl. Zierer, 2015, S. 24).
Aufgabe 2 Welche Handlungspraxen im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -bewertung haben Sie in Ihren bisherigen Praxisphasen kennengelernt und inwieweit würden Sie die anerkennende Berücksichtigung der Leistungsheterogenität darin als angesprochen beschreiben?
Während meines Orientierungpraktikums haben die Lehrkräfte, die ich begleiten durfte Portfolios und das generelle Einsammeln von laufenden Mitarbeiten, wie Mappen etc. zur Leistungsbewertung genutzt. Insbesondere Portfolios bieten eine tolle Möglichkeit die Leistung eines Kindes zu bewerten. Da Portfolios sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, wird Raum für Entwicklungen und Reflexionen geschaffen, somit steht der Lernprozess im Vordergrund und nicht die Fähigkeit Dinge auswendig zu lernen oder Wissen direkt abrufen zu können. In Klassenarbeiten wird lediglich die Leistung, die Kinder in diesen 60 bis 90 Minuten erbringen bewertet, wodurch Entwicklungen, sowie der Wille nicht berücksichtigt werden. Stellt man dies einem Portfolio gegenüber so wird klar, dass Portfolios mehr Heterogenitätsdimensionen miteinbeziehen als klassische Klassenarbeiten oder Tests, welche sich wiederum eher für einen objektiven Vergleich eignen. Ebenso können Gespräche zwischen der Lehrkraft und dem/der Schüler*in eine Gelegenheit sein die erbrachte Leistung zu reflektieren. Kinder brauchen diese Rückmeldung um einerseits durch Lob weiter motiviert zu werden oder durch konstruktive Kritik sich verbessern zu können oder auch die Fähigkeit zu erlernen Kritik anzunehmen und umzusetzen (vgl. Filtner, 2010, S. 243 ff.). Beide Methoden, insbesondere in Kombination miteinander, nehmen sich der Leistungsheterogenität auf eine positive Weise an.
Aufgabe 3 Wie positionieren Sie sich zu der Aussage von Hiller als angehende Lehrer*in und welche möglichen Forschungsfragen wären für Sie relevant, um seine Position empirisch weiter zu verfolgen?
Als angehende Lehrkraft unterstütze ich die Aussagen von Hiller. Die Probleme in unserem Bildungssystem, welche er benennt sind unbedingt als relevant anzusehen und müssen bewältigt werden. Das übergeordnete Problem der sozialen Ungleichheit muss durch gerechte Bildung und somit durch das Schaffen von Chancengleichheit angegangen werden. Ein Ansatz für eine empirische Forschung hierzu könnte sein:
Inwiefern können die Bildungschancen und der Bildungserfolg von Kindern verbessert werden?
Literaturverzeichnis:
- Flitner, A. (2010): Reform der Erziehung. Weinheim, 4. Aufl., S. 240-245.
- Zierer, K. (2015): Kernbotschaften aus John Hatties Visible Learning. S. 25 Link:
https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=c943ad48-df39-d2f1-aa54-80d5f432815a&groupId=252038, aufgerufen am: 13.06.2023
Schreibe einen Kommentar